
Weißburgunder aka Pinot Blanc
Weißburgunder – Weisser Burgunder, Pinot Blanc, Pinot Bianco, Klevner Spannung & Komplexität im weißen Burgunder! Die Weine zeichnen sich in der Regel durch viel Gehalt
Auch bekannt als: Pinot Gris, Pinot Grigio, Fromenteau, Ruländer und Malvoisie.
Aus den Trauben des Grauburgunders werden Weißweine hergestellt. Diese Weine fallen dadurch auf, dass sie mild sind und sich zu einem entspannten Trinkgenuss eignen. Ein wesentlicher Grund ist, dass im Verhältnis zum Zuckergehalt die Weine oft mit etwas schwächerer Säure ausgebaut werden. Trotz der Milde wirken die Weine dennoch gehaltvoll und kräftig, denn sie verfügen über eine vergleichsweise intensive Aromatik. Diese ist in Hinsicht auf die Vielfalt der Aromen und das Zusammenspiel der Aromen allerdings oft begrenzt.
Gleichzeitig haben die Weine genügend Extrakt. Typische Aromen, die herausgeschmeckt werden können, sind Fruchtaromen wie z.B. Apfel, weißer Pfirsich, Zitronenschalen, Cantaloupe oder kiesige mineralische Aromen und sogar Mandeln. Außerdem haben Grauburgunder durchaus Alterungspotential; d. h. mit zunehmendem Alter können sie an Qualität zulegen.
Grauburgunder sollte als Weißwein kühl getrunken werden. Die Trinktemperatur kann zwischen 6 und 14 Grad Celsius liegen. Trockene und leichtere Pinot Gris können in der genannten Spannweite eher Richtung 6 Grad Celsius serviert werden. Süßere und aromatisch kräftigere Weine hingegen können vergleichsweise wärmer serviert werden. Letztendlich ist die Serviertemperatur aber auch Gewöhnungs- und Geschmackssache.
Der Ursprung des Anbaus des Grauburgunders, welcher in Frankreich als Pinot Gris bezeichnet wird, lässt sich wahrscheinlich im französischen Burgund des Mittelalters verorten. Dort wurde die Rebsorte noch Fromenteau genannt. Unter Karl IV. (1316 –1378), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde der Grauburgunder durch die Zisterziensermönche nach Ungarn, angrenzend an den Plattensee, eingeführt. Karl IV. galt als ein großer Liebhaber der Rebsorte.
Einige Zeit später gelangte die Rebsorte zudem nach Österreich, wo der Pinot Gris bis zum heutigen Tage im Burgenland angebaut wird. Bekanntheit erlangte dort die Rebsorte unter der Bezeichnung als „grauer Mönch“ bekannt. 1568 wurde die Rebsorte vom Diplomaten Lazarus von Schwendi (1522–1583) schließlich vom Plattensee aus in das Elsass und zum Kaiserstuhl eingeführt.
Durch einen Zufall entdeckte der Pfälzer Apotheker und Händler Johann Seeger Ruland (1683–1745) im Jahr 1711 in einem verwilderten Weingarten des Assessors Johann Heinrich Seuffert (1650–1722) in Speyer unerwartet Grauburgunderreben.
Bis dahin war die Rebsorte in der Pfalz noch unbekannt gewesen. Ruland verbreitete diese Rebstöcke in den umliegenden Weinbergen. Daher stammt die Namensgebung Ruländer.
Heute gibt es einen globalen Trend hin zum Grauburgunder. In Frankreich wird er vor allem im Elsass angebaut. Dort werden diese Weine meist trocken ausgebaut. In der Schweiz ist der Grauburgunder als Malvoisie bekannt. Im Alpenland werden die Grauburgunder häufig voluminöser ausgebaut. Auch an der luxemburgischen Mosel und an der Obermosel finden wir vereinzelt Grauburgunder.
Dort erhält er durch die Muschelkalkböden eine geschmacklich nachvollziehbare Herkunft. In der sogenannten „Alten Welt“, also in den „klassischen Weinbauregionen Europas und am Mittelmeer, sind die Weine ebenfalls in Ungarn und Moldavien anzutreffen
Am weitesten verbreitet ist der Grauburgunder jedoch in Italien, so z. B. rund um Venedig, wo Weinberge flächendeckend mit Pinot Grigio bestockt sind. In der „Neuen Welt“, den Weinanbauregionen außerhalb Europas und des Mittelmeeres, ist der Grauburgunder zum Beispiel im kanadischen Oregon heimisch geworden.
Weitere umfangreiche Grauburgunder-Bestände gibt es in Australien, den USA und Neuseeland. International hat sich für den Grauburgunder meist die Bezeichnung Pinot Gris durchgesetzt. Die mit Abstand größten Anbauregionen des Pinot Gris findet man heute in Italien. Es folgen die USA, Deutschland, Australien, Frankreich, Moldawien, Ungarn und Neuseeland. Die deutsche Grauburgunderfläche beträgt rund 6700 Hektar. Davon liegt der größte Teil mit ca. 2100 Hektar in Baden.
Es folgen die Pfalz mit 2100 Hektar, Rheinhessen mit 1700 Hektar und die Nahe mit 300 Hektar. Einen Zuwachs von mit Grauburgunder bestockten Weinbergsflächen — Grauburgunderflächen — sind z. B. an der Obermosel vorzufinden. Geheimtipp: Pinot Gris aus Luxemburg sollte man unbedingt einmal verkosten.
Die Grauburgunderrebe ist relativ einfach kultivierbar und kann sich an unterschiedliche Bedingungen anpassen. Der Erntezeitpunkt ist relativ früh, wodurch das Risiko wenig ausgereifter Trauben relativ gering ist. Daher eignet sich die Traube gut für kühlere Anbauregionen.
Falls jedoch Spitzenqualitäten angestrebt werden, steigt der Anspruch beim Anbau deutlich an. Die Reben benötigen dann mehr Pflege. Dies geht auch mit einer deutlichen Ertragsreduzierung einher. Solche Grauburgunder fallen durch eine pikantere Säure auf! Durch den Einsatz verschiedener Hefen oder der Spontanvergärung entstehen dann eben auch komplexe Pinot Grigios.
Jancis Robinson in The Oxford Companion to Wine (2015: 562), Fourth Edition:
“Pinot Gris is the widely disseminated, fashionable vine variety that can produce soft, gently perfumed wines with more substance and colour than most whites, which is what one might expect of a variety that is one of the best-known mutations of Pinot Noir.”
Weißburgunder – Weisser Burgunder, Pinot Blanc, Pinot Bianco, Klevner Spannung & Komplexität im weißen Burgunder! Die Weine zeichnen sich in der Regel durch viel Gehalt
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