
Grauburgunder aka Pinot Gris aka Pinot Grigio
Grauburgunder fallen dadurch auf, dass sie mild sind und sich zu einem entspannten Trinkgenuss eignen. Dennoch fehlt es nicht an Gehalt, Kraft oder an Aromatik!
Spannung & Komplexität im weißen Burgunder!
Die Weine zeichnen sich in der Regel durch viel Gehalt und eine ansprechende Säure aus, die viel Spannung und Spiel auf hohem Niveau bringt. Auffallend ist das blumige Aroma gepaart mit Noten von Zitrusfrüchte und grünen Früchten, welche durch eine ansprechende Mineralität unterlegt werden.
Pinot Blancs aka Weißburgunder sollten kühl zwischen sechs und 14 Grad Celsius getrunken werden. Wie bei vielen Weißweinen ist es nur selten sinnvoll, den Wein zu belüften. Pinot Blancs können je nach Ausbaumethode oder Qualität kurz oder lange nach Abfüllung ihr Potential entfalten. Trockene Weißburgunder entfalten aufgrund ihrer Trockenheit eine ansprechende Säure. Solche Weine können mit weniger geschmacklich intensiven Speisen wie Käse, hellem Fleisch, Salat und Fisch kombiniert werden. Süßere oder kräftigere in Eiche ausgebaute Weine können sogar mit Lamm oder Wild kombiniert werden.
Die Weine aus Weißburgunder-Trauben werden oft unterschätzt. So werden die italienischen Pinot Biancos oft zum Soforttrinken ausgebaut. Sie haben dann eine spritzige Säure, die die Weine knackig und lebhaft macht. Dort gibt es jedoch auch Pinot Biancos, die in Eiche ausgebaut werden und von Weinbergen mit begrenzten Erträgen stammen. Solche Pinot Biancos sind kräftiger und lassen an Aromen von Birne, Pfirsich, Mandel oder Zitrusfrüchte erinnern. Dabei kommen noch Sekundäraromen wie z. B. Vanille oder Tertiäraromen reiferer Früchte hinzu.
Weißburgunder können in Deutschland ähnlich ausgebaut werden wie z. B. in Rheinhessen, der Pfalz oder Baden. Aus den Trauben, die hier angebaut werden, lassen wie beim Riesling vielfältige Weintypen herstellen. Wer sich mit einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung der Aromatik des Weissen Burgunders auseinandersetzen möchte, schaut gerne vielfältige Weintypen.
Im Vergleich zum Riesling sind sie oft noch einen Tick milder und besitzen ein anderes sensorisches Profil. Aus den Trauben lassen sich gehaltvolle Weine mit knackiger Säure herstellen, die nichts an aromatischer Komplexität vermissen lassen. An der Mosel finden sich hingegen Weißburgunder mit stärkerer Betonung der Mineralität, was sich in Aromen von Kieselstein, nassem Schiefer, Kräutern und Gewürzen sowie Salzen ausdrückt.
Hierbei kann zwischen den Weißburgundern vom Schiefergestein von Mittelmosel, Saar oder Ruwer und den Weißburgundern vom Muschelkalk der Obermosel unterschieden werden. Gerade bei den Letzteren lässt sich eine ausgeprägte Kieselstein-Mineralität feststellen.
Klosterstück im Zellertal in der Pfalz
Der Ursprung der Rebsorte liegt sehr wahrscheinlich im Burgund, wo die Rebsorte als Mutation des Pinot Noir entstanden ist. Der Mutationszwischenschritt war der Grauburgunder. Aufgrund der sensorischen und generellen Ähnlichkeit von Chardonnay und Pinot Blanc wurden die beiden Rebsorten lange Zeit oft miteinander verwechselt. Vom französischen Burgund aus verbreitete sich die Rebsorte in Europa.
So brachten die französischen Zisterziensermönche die Rebe in den Rheingau, von wo aus sie sich wahrscheinlich in Deutschland verbreitete.
In der Neuen Welt, d. h. außerhalb Europas, ist die Rebsorte jedoch noch nicht allzu weit verbreitet. In Deutschland findet man die größten mit Weißburgunder bepflanzten Flächen, indes in Italien findet man den Pino Bianco vor allem in der Lombardei und Alto Adige.
Wincheringer Burg Warsberg an der Obermosel
Janics Robinson und Julia Harding in The Oxford Companion to Wine (Fourth Edition) (S. 459-461)
“Under the fashionable name Weißburgunder, it is now Germany’s fifth most planted white wine cultivar, with vinious personalities ranging from full, rich, oaked examples of Baden and the Pfalz ot relatively delicate, mineral-inflected variations along the Nahe and Mosel, Saar and Ruwer, and with quality aspirations ranging from a workaday norm to occasional brilliance. It is popular with growers seeking food-friedly wines that are softer than Riesling and can show local characters.
”
Hugh Johnson in Der Kleine Johnson Weinführer 2020 (S. 23-24)
„Ähnelt Chardonnay, ist aber milder im Charakter. Leicht, frisch, fruchtig, kaum, aromatisch, jung am besten. Gut für italienischen Spumante, im Nordosten potentiell exzellent, u. a. in Lagen in hohen Lagen in Südtirol. Weit verbreitet. Heißt in Deutschland Weißburgunder und glänzt dort u. a. im Süden, da er rassiger ausfällt als Chardonnay.“
Grauburgunder fallen dadurch auf, dass sie mild sind und sich zu einem entspannten Trinkgenuss eignen. Dennoch fehlt es nicht an Gehalt, Kraft oder an Aromatik!
Aus der Rebsorte Riesling werden Weißweine hergestellt, die ihresgleichen suchen. Sie bezaubern mit einer komplexen und filgran-subtilen bis pompösen Aromatik! Warum viele Weinkenner und Winzer dieser Rebsorte mit Leib und Seele verfallen sind, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Diese Rebsorte zählt vermutlich zu der weltweit am meisten verbreiteten Weintrauben. Bekannt sind vor allem die Chardonnay-Weine aus dem Burgund.
Forster Ungeheuer Sonnenuntergang in der Pfalz
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