Der Weinberg liegt auf einem Plateau am südlichen Rand der Kanzemer Saar-Halbinsel. Im Süden grenzt der Wiltinger Schlangengraben an den Saarfeilser Marienberg. Dieser leigt direkt an der Saar gegenüber des Ortes Schoden. Im Westen bildet die Scheidterberg Kupp am Saarkanal die Grenze der Einzellage. im Nordosten liegt der Kanzemer Sonnenberg und im Norden liegt ein schützender Wald. Während der Weinberg im Süden flach ist wird er nach Norden hin zum Waldrand steiler. Dort geht der Weinberg in den Wald über.
Im Zusammenhang mit dem Wiltinger Schlangengraben mögen die Namensgeber früher Schlangen mit Weisheit assoziiert haben. Gleichzeitig genießt auch heute noch der ein oder andere weise Dichter, Philosoph, Literat oder Maler bei Schaffung eines Werkes gerne ein Glas Wein.
Da der Weinberg größtenteils auf einem erhöhten Plateau liegt, und weniger steil ist, sind die Temperaturen im Weinberg selbst in der Regel etwas niedriger. Gerade die steilen Bereiche können tagsüber zumindest noch etwas höhere Temperaturen vorweisen.
Am nördlichen Ende des Weinbergs, nahe dem Wiltinger Schlossberg, befindet sich ein ganz eigene Parzelle. Diese Parzelle auf dem nachfolgenden Bilden ist rundherum von Wiesen und Wäldern umgeben. Sie ist mit Sicherheit eine der steilsten Parzellen des Wiltinger Schlangengrabens. Ihre eigentliche Besonderheit liegt aber den äußerst seltenen wurzelechten Riesling-Rebstöcken von 1920. Diese nun 100 Jahre alten Reben eignen sich zur Herstellung von ganz eigenen Weinen, die unverwechselbar sind!
Diese kleine Parzelle, die aus 15 bis 20 Rebzeilen besteht, ist nach Südwesten ausgerichtet. Bei Wind und Regen bildet sie einen Trichter, der das Wasser kanalisiert. Dies kommt der Parzelle gerade in den vermehrt auftretenden trockenen Jahren zu Gute. Die aus dem Trichter resultierende Feuchtigkeit zieht Eidechsen, Insekten, Reptilien und natürlich Schlangen an. Dabei handelt es sich meist um Schleichnattern. Das hohe Gras und die Bäume bieten viel Schutz und einen umfassenden Naturraum. Das Weingut Vols aus Ayl nutzt diese Gegebenheiten, um einen Wein mit ganz eigener Charakteristik herzustellen.
Bild oben: Alte Reben von 1920, welche durch das Weingut Vols bewirtschaftet werden.
Bild oben: Alter Steinbruch neben den alten Reben von 1920
In der Parzelle mit den alten Reben von 1920 findet sich eine Zusammensetzung aus blau-grauem Schiefer an Oberfläche, Quarziten und rotem Saarschiefer an der Oberfläche und im Untergrund. Diese roten Saarschiefer erkennt auf dem vorangegangenen Bild. Dieses stammt vom benachbarten Steinbruch. Er ermöglicht einen Einblick in die Bodenwelt des Schlangengraben-Weinbergs.
Eine weitere Parzelle des Wiltinger Schlangengrabens mit eigener Charakteristik befindet sich neben dem Saarfeilser Marienberg direkt an der Saar. Diese Parzelle ist steil und komplett nach Süden ausgerichtet. Durch die Nähe zur Saar unterscheidet sich ihr Mikroklima, was auch die Tag-Nacht-Temperaturunterschiede betrifft. Die Saar gleicht diese Unterschiede etwas aus.
Dort hat das Weingut Dr. Frey Weissburgunder angepflanzt, wodurch sich diese Parzelle auch in dieser Hinsicht von der Nachbarschaft im Schlangengraben und dem Saarfeilser unterscheidet. Der ökologisch bewirtschaftete Weinberg befindet sich auf dem nachfolgenden Bild (mobil unten; Desktop rechts). Dort nebenan stellte das Weingut Herrenhof einige seiner für die Saar untypisch nur so vor Kraft strotzenden Rieslinge her. Mittlerweile werden auch diese Parzellen vom Weingut Dr. Frey bewirtschaftet.
Bild oben: Abschnitt neben dem Saarfeilser Marienberg
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