
Neben den wunderschönen Landschaften des Moseltals, gibt es an Mosel, Saar und Ruwer kleinste Weingüter mit Spitzenqualitäten zu entdecken.
Dieser Weinberg ist weltweit berühmt für seine Trockenbeerenauslesen. Sie gelten als die teuersten Weißweine der Welt und erzielen bei Versteigerungen Preise von über 12.000 Euro pro 0,375 l Flasche. Um diese Lage hat sich ein wahrer Mythos gebildet. Gerade die süßeren Weinen sollen die Typizität des Weinberges und der Saar besonders gut hervorbringen. Besonders diese Weine profitieren von langen Reifezeiten in den Flaschen.
Der Name des Weinberges leitet sich wahrscheinlich vom Lateinischen „sarta“ oder „sartum“ ab. Dies kann als „abschneiden“, „abnehmen“ oder „roden“ übersetzt werden. Wahrscheinlich geht dies darauf zurück, dass dort schon Römer Trauben gepflückt haben.
Erste schriftliche Zeugnisse vom Weinanbau an der Saar gibt es seit dem Jahr 700 nach Christus. Damals war der Scharzhofberg anscheinend im Besitz des Benediktinerklosters St. Maria. Spätere Quellen sprechen davon, dass das Bistum Trier Ende des 9. Jahrhunderts Besitzer des Scharzhofbergs war, und der Besitz wurde dem Kloster St. Marien zugesprochen, das noch bis ins 18. Jahrhundert Inhaber blieb1.
Während des Dreißigjährigen Krieges und danach kam der Weinanbau am Scharzhofberg zum Erliegen. Auch die Kriege im 17. Und 18. Jahrhundert führten zum Erliegen des Weinanbaus an der Saar2. Während dieser Epochen fand man auf den Scharzhofberg möglicherweise mehr Hecken wie intakte Rebstöcke.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ging das Gebiet um Wiltingen als Teil des Herzogtums Luxemburg von den österreichischen Niederlanden in den Besitz Frankreichs über. 1795 wurde das Herzogtum Luxemburg eine belgische Provinz unter Herrschaft Frankreichs. Die Franzosen säkularisierten die geistlichen Besitzgüter der Kirche auch an der Saar.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Wiltingen Teil Preußens. Weine des Scharzhofberges setzen spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts auf Qualität, wodurch sie ständig ihren Ruf verbesserten und bis heute einen Mythos geschaffen haben. International manifestierte sich ihr Ruf durch erste Preise der Weltausstellungen: 1900 in Paris, 1904 in St. Louis und 1911 in Brüssel.
Die Böden des Scharzhofbergs bestehen aus Devon-Tonschiefer mit Anteilen von Silt und Lehm. Die rötlichen Elemente weisen auf einen hohen Eisenanteil hin. Außerdem findet man in dem Gestein große Quarzit-Anteile. Die steinigen Schieferböden haben eine gute Wasseraufnahmefähigkeit und können Wasser auch gut speichern, was dem Weinberg in den warmen, aber sehr trockenen Jahren zugutekommt. Ein Grund dafür liegt in den Lehm-Bestandteilen und dem hohen Anteil an Feinerden.
Aufgrund der Durchschnittstemperatur von ca. 10,1 °C ist die Lage eine der kühleren Spitzenlagen der Saar. Das resultiert in sehr langen Vegetationsperioden und Reifezeiten. Die Trauben erhalten dort vergleichsweise ein bis zwei Wochen mehr Zeit, um die natürliche Grundlage für Struktur und Komplexität zu bilden.
Die Entstehung der Fotos: An warmen Tagen bin ich in den Jahren 2018 und 2019 an der Saar unterwegs gewesen. An einigen Tagen habe ich dort Winzer besucht und an anderen Tagen habe ich mir Zeit genommen, um einzig und allein Bilder aufzunehmen. Dabei sind die Aufnahmen dieser Seite und der Kunstdrucke entstanden.
Ein lesenswerter Artikel aus der Perspektive eines Dorfbewohners des Ortes Wiltingen wurde von Detlef Stammberger verfasst:
Der Scharzhofberg in der Spilles-Ausgabe vom März 2022 auf Seite 46 bis 51.
1. Irsigler, Franz (2014): Die Privatisierung des Scharzhofes zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Eine Erfolgsstory mit Beigeschmack. In: Kurtrierisches Jahrbuch 55, 2015, S. 223–240.
2. Irsigler, Franz (2016): How Scharzhof Came into Private Hands in the Early 19th Century. In: Lars Carlsberg Mosel Wine.
Neben den wunderschönen Landschaften des Moseltals, gibt es an Mosel, Saar und Ruwer kleinste Weingüter mit Spitzenqualitäten zu entdecken.
Dank des einzigartigen Klimas und der speziellen Geologie entstehen an der Saar Rieslinge, deren Leichtigkeit und Eleganz sie einzigartig macht!
Vom westlichen Rand des Scharzhofbergers zieht sich der Wiltinger Braunfels bis in den Ort. Dort steht ein großes Kreuz. Die beste Parzelle ist die „Vols“.
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