
Der markante Neefer Frauenberg liegt direkt gegenüber dem berühmten Bremmer Calmont. Manch einer meint, dass dort sogar die besseren Rieslinge gedeihen!
Einst bezeichnete der Weinliebhaber Goethe (1749-1832) den imposanten Calmont als ,,Natur-Amphitheater“. Auf den mit bis zu 70 Grad Steigung steilsten Weinbergsterrassen Europas sammeln sich die Reben des Weinberges. Durch die enorme Steigung ist der Weinberg für die Winzer nur sehr schwer zu bewirtschaften. Einige Bereiche des Weinberges liegen auf Felsvorsprüngen, die zu Fuß nur sehr schwer zu erreichen sind. Wenn man den Weinberg dann aber erst einmal erklommen hat, bietet er eine des schönsten Ausblicke auf eine Weintal überhaupt!
Was das qualitative Potential angeht, ist jede einzelne Parzelle fähig, beste Riesling-Trauben hervorzubringen. Die braunen und dunkelbraunen Bereiche im mit goldener Farbe umrahmten Weinberg deuten auf sehr gute Anbaubedingungen hin. Schließlich wurden die meisten Parzellen in den preußischen Steuer- und Lagenkarten des 19. Jahrhunderts in den guten, sehr guten bis hin zu den absoluten Topklassifikationen eingeordnet.
Die Böden des Bremmer Calmonts werden der Gruppe der Quarzite, Sandsteine, Silt-Gesteine und Tonschiefer zugeordnet. Sie entstanden in dieser Zusammensetzung etwas später als die üblichen Devon-Schieferböden, welche man weiter westlich vorfindet. Die dafür notwendige erdgeschichtliche Entwicklung begann wahrscheinlich zwischen 402 bis 392 Millionen Jahren.
Auffällige Merkmale der Böden im Calmont und den Weinbergen der Umgebung sind sandig-lehmige Feinböden. Daneben liegt ein sehr hoher Steinanteil im Boden vor. Diese Böden ermöglichen es den Winzern und Winzerinnen, Rieslingreben qualitätsfokussiert zu kultivieren. Ein Nachteil solcher Böden sollen allerdings die etwas schlechteren Wasserhaltefähigkeiten sein. Der vergleichsweise hohe Anteil an sandig-lehmigen Bestandteilen lässt das Wasser schneller und tiefer versickern. Die größten Probleme hinsichtlich der Wasserhaltefähigkeit treten auf den sogenannten „Felsgraden“ auf. Dort liegt eine sehr geringe Bodenmächtigkeit vor. An diesen felsigen Stellen bestehen die Böden hauptsächlich aus blau-rötlichem Felsgestein.
An anderen Stellen im Steilhang wird die Wasserhaltefähigkeit durch Böden mit höherer Mächtigkeit zumindest etwas ausgeglichen. Dies liegt daran, dass der Fels etwas tiefer im Boden liegt. Damit können die Herausforderungen, welche die zunehmenden Trockenperioden mit sich bringen, etwas leichter bewältigt werden.
Letztendlich sind aufgrund der Geologie im Calmont nur niedrige Erträge möglich. Auch daher ging der Weinanbau lange Zeit Jahr für Jahr zurück. Im von Krisen geprägten Weinmarkt, fiel es den Bremmer Weingütern schwer Preise zu erzielen, die den enormen Aufwand im Steilhang rechtfertigen. Seit einiger Zeit werden glücklicherweise wieder mehr Parzellen im steilen Weinberg bewirtschaftet. Eine klare Qualitätsfokussierung ist in diesem Weinberg nahezu obligatorisch.
Der hohe Gehalt an Quarziten und quarzitischen Sandsteinen wirkt sich günstig auf den Wärmehaushalt in den steilen Parzellen aus. Schließlich sind die Hänge nach Südosten und Süden ausgerichtet.
Der nach Südosten ausgerichtete Bereich befindet sich nahe dem Ort Bremm. Dort profitiert der Weinberg durch diese Ausrichtung stärker von der Morgensonne, was sich auch positiv auf die Frostresistenz der Reben auswirken könnte.
In Richtung St. Aldegund sind die Hänge vor allem nach Süden ausgerichtet, weshalb die dort gedeihenden Rieslingreben ebenfalls von ausreichender Sonneneinstrahlung profitieren sollten.
Die Lage Calmont ist nicht nur für seine visuelle Imposanz, sondern auch für die sensorische Komplexität seiner Weine bekannt. Diese aromatische Komplexität macht sich beim Geruch in Form von blumigen Aromen und Fruchtaromen bemerkbar. Nimmt man einen Schluck, so entfalten sich Fruchtaromen, die Mangos, Äpfel und Bananen erinnern. Dank des eisenhaltigen Gesteins machen sich zudem vielfältige mineralische und kräutrige Aromen am Gaumen bemerkbar.
Die Parzellen des Weinberges sind an vielen Stellen nur schwer zugänglich und mit viel Aufwand zu erreichen. Gerade in der Mitte und am oberen Ende des Hanges ist bei der Winzerarbeit im Weinberg viel Aufmerksamkeit notwendig, da der Weg zum Abgrund oft kaum einen Meter beträgt. Um Arbeiter, Arbeitsmaterial und Trauben zu transportieren wurden sogenannte Monorackbahnen im Hang verankert.
Moselwein e.V. (2007): Terroir an Mosel, Saar und Ruwer.

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