
Grauburgunder aka Pinot Gris aka Pinot Grigio
Grauburgunder fallen dadurch auf, dass sie mild sind und sich zu einem entspannten Trinkgenuss eignen. Dennoch fehlt es nicht an Gehalt, Kraft oder an Aromatik!
Typisch für Chardonnay ist das buttrige Mundgefühl gepaart mit Aromen von Äpfeln. Diese Rebsorte zählt vermutlich zu der weltweit am meisten verbreiteten Weintrauben. Bekannt sind vor allem die Chardonnay-Weine aus dem Burgund. Zudem wird Chardonnay in zahlreichen Schaumwein-Cuvées, Champagner oder Crémant „verschnitten“.
Da die Chardonnay-Rebe weltweit verbreitet ist und den Kellermeistern einen erheblichen Spielraum für ein individuelles Design einräumt, kann sie die Weinliebhaber immer wieder mit einem großen Strauß von vielfältigen Aroma-Nuancen überraschen. Typische Aromen sind gelbe Äpfel, Sternfrucht, Ananas, Pfirsich, Limone und Vanille.
Deutsche Chardonnays aus Rheinhessen oder der Pfalz lassen den Weintrinker an Aromen wie Melonen, junge Äpfel, Limonen-Schalen, Zitrusfrucht oder Stachelbeere erinnern. Angebaut auf Muschelkalk erhalten sie außerdem eine typische Kieselstein-Mineralität.
Chardonnay ist eine Kreuzung aus Spätburgunder (Pinot Noir) und Heunisch (Guais blanc). Der Heunisch wurde von den Römern wahrscheinlich aus dem süd-östlichen römischen Imperium (heutiges Kroatien) in den nordwestliche Teil (heutiges Frankreich) eingeführt. Im Mittelalter wurden Pinot Noir und Guais blanc häufig dicht beieinander angepflanzt, mit der Folge einer spontanen Kreuzung der beiden Rebsorten.
Da Chardonnay spätestens in den 80er Jahren eine Nachfrageboom erlebte und die Rebsorte vielfältigste Methoden beim Ausbau der Weine zulässt, verbreitete sie sich schnell rund um die Welt.
Durch den Einfluss der Neuen Welt änderte sich in dieser Zeit das Weinmarketing hinsichtlich der Etiketten. Anstelle eines Weins aus Burgund oder Napa wendeten sich die Weintrinker dem Cabernet Sauvignon oder Chardonnay zu. Dies ermöglichte dem Chardonnay auch außerhalb von den Weinanbaugebieten des Burgund, der Champagne oder der Loire Fuß zu fassen.
Schließlich ermöglicht es diese Rebsorte ebenfalls Topqualitäten zu kreieren, und zwar überall dort, wo er bei möglichst langen Reifezeiten genügend Zucker, Säure und Extrakt bilden kann.
Chardonnay ermöglicht es somit Weinproduzenten den Wein stärker den Bedürfnissen des Kunden entsprechend zu „designen“. So können diese Weine dem Grauburgunder gleich auch milder und zugänglicher moduliert werden. Dabei gehen aber häufig die Charakteristika, Einzigartigkeiten sowie Ecken und Kanten, was Charakter-Weine auszeichnet, verloren. Die wichtigsten Anbauländer für Chardonnay sind: Frankreich, die USA, Australien, Italien, Chile, Südafrika, Spanien, Argentinien und Moldawien.
In Deutschland wurden in 2018 rund 2100 Hektar mit Chardonnay bepflanzt. Damit ist sie die am siebtmeisten angebaute Weißweinrebsorte. Damit wird sie wohl in den kommenden Jahren den Kerner hinter sich lassen. Mit jeweils rund 750 Hektar sind Rheinhessen und die Pfalz die beiden wichtigsten Chardonnay-Anbaugebiete in Deutschland. Es werden jedoch auch am Kaiserstuhl in Baden größere Flächen mit Chardonnay bepflanzt.
Chardonnay gilt als vergleichsweise leicht kultivierbare Rebsorte. Er kann sich gut an unterschiedliche Bedingungen anpassen und zeitigt sowohl in kühleren Regionen wie Luxemburg als auch in wärmeren Regionen wie z. B. Kalifornien gute Resultate. Selbst bei Erträgen von bis zu 80 Hektoliter pro Hektar ermöglicht der Chardonnay die Produktion von hochwertigem Wein.
Grauburgunder fallen dadurch auf, dass sie mild sind und sich zu einem entspannten Trinkgenuss eignen. Dennoch fehlt es nicht an Gehalt, Kraft oder an Aromatik!
Die Weine aus Weißburgunder-Trauben werden oft unterschätzt. So werden die italienischen Pinot Biancos oft zum Soforttrinken ausgebaut. Sie haben dann eine spritzige Säure, die die Weine knackig und lebhaft macht. Dort gibt es jedoch auch Pinot Biancos, die in Eiche ausgebaut werden und von Weinbergen mit begrenzten Erträgen stammen.
Aus der Rebsorte Riesling werden Weißweine hergestellt, die ihresgleichen suchen. Sie bezaubern mit einer komplexen und filgran-subtilen bis pompösen Aromatik! Warum viele Weinkenner und Winzer dieser Rebsorte mit Leib und Seele verfallen sind, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
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