Früher war die dominierende Rebsorte der Elbling. Eine seltene Mutation davon ist der sogenannte „Rote Elbling“, welcher in Luxemburg entdeckt wurde. Heute schaffen die Weingüter aus Elbling, Chardonnay und weiteren französischen Rebsorten herausragende Crémants. Und auch die Riesling-Weine dürfen nicht unterschätzt werden.
Die Böden der meisten Weinberge bestehen aus Muschelkalk. Diese Muschelkalk-Massive erstrecken sich bis zum Ort Stadtbredimus. Dort gehen sie in den Keuper über, der bis zum Dreiländereck bei Schengen und Perl reicht. Dazwischen finden sich auch Böden aus Terrassen-Sedimenten und Löss.
Der Ursprung des Luxemburger Weins liegt bei den Römern. Noch heute findet man die Überbleibsel römischer Funde verstreut über die luxemburgischen Weinanbauorte. Bei diesen archäologischen Funden handelt es sich um Gedenktafeln, Grabmäler und die Überreste von Siedlungen in Ortschaften wie Wasserbillig, Wormeldange, Remerschen und Grevenmacher. Der Begriff „Macher“ leitet sich vom römischen „macaria“, also Mauer, ab.
1852 wurde in Remerschen ein Sarkophag mit Motiven von Weinreben und Trauben entdeckt. An diesem Ort grub man ebenfalls eine Römervilla aus, in welcher ein Abbild der Weingöttin Vitis gefunden wurde. Andere Bilder erzählten von der Weinbergsbewirtschaftung. Schließlich fand man bei Bech-Kleinmacher Bestandteile einer alten römischen Kelteranlage. Das bezeugt, dass die Römer schon damals den Elbling anbauten. Er war bis Mitte des 19. Jahrhunderts die meist angebaute Rebsorte.
Gleicherweise bewahrten die Klöster der christlichen Kirchen in Luxemburg die Weinkultur und fuhren diese in das Mittelalter weiter. Wein ist bereits von Anfang an ein Bestandteil des Christentums und christlicher Zeremonien. Möglicherweise tranken die Mönche allerdings den Wein auch nur zum Genuss. Im Mittelalter reichte der Weinanbau bis in den nördlich gelegenen Ort Vianden.
Die Klöster waren bis zur napoleonischen Zeit Ende des 18. Jahrhunderts die größten Produzenten von Wein in Luxemburg. Unter der französischen Herrschaft wurden die Klöster enteignet und deren Besitz weltlichen Bürgern und dem Adel zum Verkauf angeboten.
Mit der Ankunft der Reblaus 1907, gefolgt vom Ersten Weltkrieg (1914-1918) und dem Austritt aus dem Deutschen Zollverein (1842-1918) im Jahre 1918 begann der Niedergang der luxemburgischen Weinwirtschaft. Die Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren verschärfte die Probleme und führte zu einem Umdenken. Bis dahin war luxemburgischer Wein vor allem als Massenware zum Verschnitt mit anderen Wein produziert wurden, und der Wein wurde in Fässern zu anderen Kellereien geliefert.
1922 begann die belgisch-luxemburgische Wirtschaftsgemeinschaft, von deren Handel der luxemburgische Weinbau noch heute profitiert. Schließlich ist das Bierland Belgien der wichtigste Abnehmer luxemburgischer Weine. Zum ersten mal mussten Luxemburger Winzer größere Mengen ihrer Weine in Flaschen vermarkten.
1. Mauquoi, Rudi & Marquoi, Laurens (2012): Luxemburger Wein – Vin Luxembourgeois. Erschienen in Editions Schortgen.
↩2. C. Frühauf, D. Hoppmann, U. Sievers, P.-H. Voss und H. Jagoutz (2007): Das Weinanbaugebiet Luxemburg – Klassifierung der Weinbergslagen. Erschienen in Andreas Matzarakis und Helmut Mayer (Hrsg.): Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET des Fachausschusses Biometeorologie der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft e.V., S. 212-217.↩
3. LE GÉOPORTAIL NATIONAL DU GRAND-DUCHÉ DE LUXEMBOURG: Lagen im Weinanbau.
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