Georgischer Wein Geschichte
Zeitraum |
10.000–6.000 v. Chr. |
Ereignisse |
In dieser Epoche wurde der älteste Weinbau rund 9000 v. Chr. nachgewiesen.[5] Ein Studie von McGovern et al. (2017) vermutet den Beginn des Weinbaus sogar um das Jahr 10.000 vor Chr., also noch vor der „Keramikzeit“.[6] In diesem Zeitraum begann die Herstellung und Nutzung von Tonkrügen. Darin könnte schon in diesem Zeitraum Wein hergestellt worden sein. |
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Zeitraum |
6.000–5.900 v. Chr. |
Ereignisse |
In den Ausgrabungsstätten rund um „Shulaveri Gora“ und „Gadachrili Gora“ wurden zahlreiche altertümliche Tongefäße entdeckt.[7] Dank chemischer Analysen konnten Spuren von Weinsäure nachgewiesen werden. Weinsäure ist einer recht aussagekräftiger Nachweis für Wein und seine Nebenprodukte. Die Studien von McGovern et al. (2017) und Dong et al. (2023) haben vergleichbare Verfahren verwendet. |
Zeitraum |
6.000–5.000 v. Chr. |
Ereignisse |
Bei „Khramis Didi Gora“ werden vier Tonkrüge mit Traubensymbolen gefunden.[8] |
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Zeitraum |
4.000–2.000 v. Chr. |
Ereignisse |
Die Weinkultur und der Weinbau im Transkaukasus entwickeln sich weiter. |
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Zeitraum |
Ca. 2.000–1.300 v. Chr. |
Ereignisse |
Bei Triatleti werden bei Ausgrabungen Grabstätten entdeckt, die auf die zunehmende Bedeutung der Weinkultur in Georgien hinweisen. |
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Zeitraum |
1.300–700 v. Chr. |
Ereignisse |
Herodot (* 490/480 v. Chr.; † um 430/420 v. Chr.) und Strabon (* 63 v. Chr. in Amaseia in Pontos; † nach 23 n. Chr.) schreiben von der prosperierenden Weinkultur im Westen Georgiens am schwarzen Meer. Dort im Westen Georgiens landeten die Argonauten mit ihren Schiffen und besuchten die sagenumwobene Stadt Kolchis. Sie bewunderten die atemberaubenden Weinlandschaften, welche die antike Stadt umgaben.
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Zeitraum |
800–700 v. Chr. |
Ereignisse |
EIn Georgien werden erste archäologische Nachweise für die Weinherstellung in Qvevris in diesem Zeitraum verortet. In Armenien weisen ähnlichen Fundstücke sogar auf die Zeit rund 4000 v. Chr. hin. |
Zeitraum |
700–400 v. Chr. |
Ereignisse |
Archäologische Artefakte und Traubenkerne deuten auf den Weinbau bei Ergeta und Gienos hin. |
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Zeitraum |
300 n. Chr. |
Ereignisse |
Das Christentum wird im Jahr 337 v. Chr. zur Staatsreligion im Königreich Georgien. Mit dem „Traubenkreuz“, welches ein wichtiges Symbol der georgischen orthodoxen Kirche ist, fließt die Weinkultur mit ein. |
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Zeitraum |
1000–1500 n. Chr. |
Ereignisse |
Darstellungen von Weintrauben und Weinen fließen in Form von Ornamenten in die Kirchen-Architektur Georgiens ein. „Marani“ (Weinkeller), „Qvevri“ (Tonkrüge zwecks Ausbau von Wein in der Erde) und „Satsnakheli“ sind Hinweise auf die weite Verbreitung von Weinbau und Weinkultur in Georgien. |
Zeitraum |
1200–1300 n. Chr. |
Ereignisse |
Die Mongolen fallen in Georgien ein. Danach zerfällt das Land in drei Reiche: Kachetien im Osten, Kartlien im Zentral-Osten und Imeretien im Westen. Die Teilung des Landes blieb bis zur Epoche des russischen Imperiums bestehen. |
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Zeitraum |
1500–1900 n. Chr. |
Ereignisse |
Trotz imperialer Gelüste der benachbarten Osmanen und Perser besteht die Weinkultur Georgiens fort. Nachdem Katharina die Große (1729–1796) die Macht in Russland übernimmt, beginnt Russland Georgien als seine Einflusszone zu betrachten. |
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Zeitraum |
1801–1917 n. Chr. |
Ereignisse |
Schließlich wird Georgien im Jahr 1801 Teil des russischen Imperiums. Damit erhalten die georgischen Weinproduzenten den Zugriff auf den russischen Markt. Aus Russland kommen zunehmend Besucher, die das Land und die Kultur entdecken wollen. Georgische Winzer erweitern ihren Horizont auch in Richtung Westen. Aus Frankreich finden moderne Methoden der Weinherstellung den Weg in den Kaukasus. Der georgische Prinz Aleksandre Chavchavadze (1786–1846) soll dabei eine wichtige Rolle gespielt haben. Dessen Weingut war international renommiert. Übrigens siedelten in diesem Zeitraum auch schwäbische Familien nach Georgien um. Zwischen 1818 und 1819 brachten sie nicht nur heimischen Weinbaumethoden mit, sondern auch den rheinischen Riesling. |
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Zeitraum |
1918–1921 |
Ereignisse |
Im Jahr 1918 wird die Unabhängigkeit Georgien erklärt. |
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Zeitraum |
1921–1991 |
Ereignisse |
Nur drei Jahre reagiert die rote Armee mit dem Einmarsch in Georgien und annektiert das Land als Teil der Sowjetunion. Dagegen leisten die Georgier Widerstand. Dieser wird von den Bolschewiken mit brutalsten Mitteln aufgerieben. 50.000 Georgier verlieren ihr Leben. Die Folgen des ersten Weltkriegs, der Niederschlagung des Widerstandes und der Annexion durch die Sowjetunion machen sich im Weinbau bemerkbar. Verglichen mit dem Jahr 1900 schrumpft die Weinbaufläche um rund 50%. Die weiterhin bestehende Reblausbefall tut sein Übriges.
Am 30. Dezember 1922 ergreift Stalin (1878–1953) die Macht. Damit beginnt die brutale Zwangskollektivierung und die Bedingungen für die Winzer in Georgien werden noch härter. Um den Weinbau im Sinne der zentralisierten sowie kollektivistischen Planwirtschaft „effizienter zu gestalten“ werden die Winzer mit beispielloser Brutalität zwangsenteignet. Mengenziele sollen erreicht werden. Qualität in Verbindung mit einer Weinkultur sind nur noch von nachrangiger Wichtigkeit. Mit der Fokussierung auf Quantität, also die Massenproduktion, sollen die Märkte der Sowjetunion mit billigem Wein versorgt werden.
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Zeitraum |
1991 bis heute |
Ereignisse |
Nach dem Zerfall der Sowjetunion und der Unabhängigkeit Georgiens wurde der Weinbau privatisiert. Dies führte zu einem langfristigen Aufwärtstrend, welche jedoch auf durch schwierige Phasen unterbrochen wurde.[9] Mit der Unabhängigkeit ergaben sich durch die Annäherung an den Westen neue Chancen. So gibt heute über 20 Weinbauteilregionen mit den der EU entsprechend geographischen Angaben. Vom Jahr 2000 bis heute erfreut sich der georgische Wein einer stetig zunehmenden Beliebtheit bei den Weingenießern der Welt. Daher konnten sich die Exporte mehr als verzehnfachen. |