Der Name „Juffer“ stammt aus dem regionalen Dialekt und bedeutet „Jungfrau“. Dieser Namensursprung könnte im einstigen kirchlichen Besitz liegen, denn früher war dieser Weinberg im Besitz eines Nonnenklosters. Es gibt eine weitere Erklärung für den Ursprung des Namens. Große Teile des Weinberges sollen in der Vergangenheit den Töchtern eines pfälzischen Kammerherrn gehört haben. Damals sollen die meisten Weine aus der Kellern der „Juffern“ gekommen sein.
Steiler Südhang
Oberhalb dieses Südhanges befindet sich ein schützender Wald. Diese exponierte Einzellage hat an einigen Stellen eine bis zu 60 prozentige Steigung. Auch der Schieferanteil der steinigen Böden beträgt bis zu 80 Prozent. Die Schiefer sind in ihrer Färbung blau-grau und enthalten einen hohen Anteil an Eisen. Durch den hohen Schieferanteil, der dennoch durch genügend Lehm ergänzt wird, entsteht eine gute Wasserspeicherfähigkeit ohne eine erhöhte Gefahr von Staunässe.
Mikroklima und Boden
Durch die Böden und das warme Mikroklima entstehen Weine mit Aromen von Südfrüchten oder Kernobst. Der Eisenanteil des Schiefers bringt eine gewisse Würze mit sich. Beim Abgang lässt sich eine elegante Mineralität erkennen.
Nachbarschaft
Weine mit einer ähnlichen Charakteristik entstehen an der Brauneberger Juffer Sonnenuhr, in der Brauneberger Kammer, und auf dem Kestener Paulinshofberger. Man findet die Parzellen der Brauneberger Juffer Sonnenuhr unterhalb der Juffer in in den wärmeren Parzellen nahe der Mosel. Dadurch entstehen in der Sonnenuhr etwas voluminösere Weine. Die Kammer liegt am oberen östlichen Rand der Juffer.
Da die Kammer am windoffenen Hang liegt, fallen die Weine etwas leichter aus. Der Wind kühlt den Hang dort oben und sorgt für geringere Reifegrade. An der Mosel unterhalb des steilen Hanges befindet sich außerdem eine alte römische Kelteranlage. Diese ist eine von vielen Hinweisen auf das römische Erbe im Weinbau der Mosel.
Bild oben: Von einer Brücke blickt man auf die Juffer am rechten Ufer der Mosel. Auf diesem Bild und dem Bild unten erkennt man, dass der Weinberg von der Sonne verwöhnt ist. Im Bild unten erblickt man den Ort Brauneberg beim Sonnenuntergang.
Der einst römische Weinanbau hat sich ständig verändert und befindet sich in einer innovativen Phase. Heute findet man dort junge und kreative Winzer, die den qualitativen Fortschritt der Region überzeugend vorantreiben!